Ein rundes Gesamtpaket? – Amazon Echo Dot (4. Generation)

Diesmal schauen wir uns den neuen Amazon Echo Dot 4 etwas genauer an. Wir haben ihn ein paar Tage getestet und zeigen nun seine Stärken und Schwächen und versuchen zu klären, ob ein Upgrade von der 3. Generation auf die 4. sinnvoll ist oder nicht.

Echo Dot 4

Zunächst sei erst einmal gesagt, dass uns dieses Produkt nicht zur Verfügung gestellt, sondern das eigene Konto belastet wurde. 

Kommen wir zu Beginn zum offensichtlichem: Dem Design 
Amazon hat hier nämlich Neues gewagt. Sie haben sich nach 3 Generationen Eishockey-Puck-Artigen Echo Dots, für einen Ball-Ähnlichen entschieden. Besonders einfallsreich ist das jetzt nicht gerade, da auch der große Bruder, der „normale“ Echo das fast identische, lediglich größer skalierte Design besitzt. Was vom Vorgänger Echo Dot geblieben ist, sind lediglich die Farben und die Texturierte bzw. Stoffummantelte Gehäuseart. Dieses ist auch leicht angeschrägt, was für einen besseren Sound sorgen soll, da der Lautsprecher den Sound nun nach vorne und nicht mehr zu den Seiten abspielt. 

Echo Dot 4 in blauem Licht
Echo Dot 4 in blauem Licht
Designvergleich zum Echo Dot 3
Designvergleich zum Echo Dot 3

Einen Preis bekommt der neue Echo Dot jedoch schonmal: und zwar für das asymmetrischste Design überhaupt. Denn die Bedienknöpfe sind leicht nach hinten versetzt und nicht mittig auf dem Gerät platziert, was etwas gewöhnungsbedürftig ist, sowohl von der Bedienung als auch vom Aussehen. Diese lassen sich jedoch recht einfach bedienen. Außerdem hat der Mute-Button, welcher laut Amazon alle Mikrofone vom Strom nimmt, eine LED eingebaut, welche beim Muten rot leuchtet – nichts neues. Ein jedoch neues Feature bekommt die Bedienfläche. Sie ist nämlich, ähnlich wie beim Google Home Mini, berührungsempfindlich und bringt so das Feature „Tipp-Geste“. Damit kann man einen Wecker durch antippen der Oberfläche in den Schlummermodus versetzten, der dann nach ein paar Minuten erneut klingelt. Sehr nett, aber am aller besten wäre es, wenn man nicht nur auf diese eine Funktion dieser Tipp-Geste beschränkt ist, sondern damit auch andere Sachen aktivieren könnte oder so, wenn man das Schlummermodus-Feature des Weckers nicht benötigt. Da dies aber vermutlich reine Softwaresache ist, könnte das vielleicht noch nachgereicht werden. 

Auch ist das berühmte Alexa-Erkennungsmerkmal, der Leuchtring, nach unten gewandert. Somit leuchtet er nun nach unten und sorgt für eine passive Beleuchtung, das nachts recht hilfreich sein kann, wenn man nicht den ganzen Raum, durch ein nach oben scheinendes Licht erhellen möchte.

Apropos Licht: die Helligkeit des LED-Rings wird vom Gerät, genauso wie beim Vorgänger, automatisch geregelt. Der Aktivierungsknopf, welcher erst so aussah, als ob der auch eine LED eingebaut hat, fungiert hier als Helligkeitssensor, ein sehr nettes Feature, aber auch nichts neues.

Ebenfalls geblieben ist der 3,5mm Klinkenanschluss für eine Soundanlage oder dergleichen, welcher sich auf der Rückseite direkt neben dem proprietären DC 15Watt Anschluss befindet. Hier gibt es jedoch beim Kabel eine Änderung, welche dem ein oder anderem nicht gefallen wird. 

Beim Echo Dot 3 wurde beim schwarzen Gerät auch ein schwarzes Kabel mitgeliefert, hier bei ebenfalls schwarzem Gerät ein komplett weißes Kabel. Entweder waren die noch in den Lagerbeständen von Amazon übrig, es hat jemand nicht richtig aufgepasst oder Amazon möchte hier etwas „NEUES“ wagen, wobei wir da noch nicht ganz dahinterkommen. 

Designvergleich zu Vorgängermodellen
Designvergleich zu Vorgängermodellen
Asymmetrisch platziertes Bedienfeld
Asymmetrisch platziertes Bedienfeld

Was ist denn jetzt aber neu am Gerät?
Naja, zuallererst der Sound, denn der ist verbessert worden. Das ist zwar nicht so ein großes Upgrade, wie von Version 2 auf Version 3, aber dennoch hörbar. Im folgenden Beispiel haben wir sowohl die Sprachqualität als auch die Soundqualität bei Copyright-freier Musik, zwischen Echo Dot 2, 3 und 4 versucht darzustellen. Hier aber der Hinweis, dass dies kein maßgebliches Hörbeispiel ist, da unsere Mikrofone und eure Lautsprecher oder Kopfhörer diesen Sound natürlich verfälschen. (Soundbeispiel im Video) 

Wie man vielleicht gehört hat, gibt es einen Unterschied zwischen den Geräten. Klar ist der Echo Dot 3, dem Echo Dot 2 weitaus überlegen und auch der neue Echo Dot 4 klingt irgendwie besser als der Echo Dot 3. Das liegt mit Sicherheit auch am veränderten Gerät-Volumen, wodurch der gleichgroße nach vorne strahlende 41mm-Lautsprecher sich ein bisschen mehr austoben kann. Der Klang ist klarer und hat auch mehr Bass, man könnte ihn auch als etwas Bass lastig beschreiben. Jedoch kann man in der Alexa-App einige Einstellungen vornehmen, um den Sound auf seine eigenen Bedürfnisse anzupassen. Also, ja der Sound ist besser, jedoch auch nicht so viel besser. Es ist immer noch ein Echo Dot, wo man jetzt kein Heimkino-Dolby-Sorround-10.1-Sound erwarten kann, aber für Podcasts in der Küche oder am Schreibtisch reicht er allemal aus. Wer jedoch noch besseren Sound haben will, sollte sich mal den großen Bruder, den Echo 4 anschauen. Wir haben ihn zwar nicht getestet, gehen jedoch davon aus, dass der besser sein wird, gerade aufgrund seines größeren Volumens.

Auch die Reichweite, bzw. die Reaktionsgeschwindigkeit haben wir mal versuch hier darzustellen (Reichweitenbespiel im Video). Wie man vielleicht im Video gesehen und gehört hat, ist der neue Echo Dot etwas schneller. Im Alltag gibt es jedoch auch mal Momente, wo er nicht sofort reagiert und man seine Frage nochmal wiederholen muss. Er ist jetzt auch nicht so viel schneller als sein Vorgänger, aber trotzdem ein wenig. 

Jedoch gibt es eine große Neuerung, und zwar ist das ein neu verbauter Chip, welcher dafür sorgen soll, dass Alexa schneller reagieren und Arbeiten kann. Außerdem hat der neue Echo Dot den Vorteil Timer und Wecker, welche im Online-Modus gestellt wurden, auch im Offline-Modus abzuspielen und zu Deaktivieren.  Mehr geht jedoch nicht, also wenn Alexa Offline ist, dann geht wie gesagt das Klingeln von Timer und Wecker; keine neuen Wecker können gestellt, kein Gerät gesteuert werden. 

Kommen wir doch jetzt aber mal zu unserem Fazit: 
Wie man vielleicht gemerkt hat, ist dieses Gerät kein riesengroßes Upgrade der Echo Dot Reihe. Bis auf das Design, den neuen Chip, das weiße Kabel, das ein oder andere neue Feature und den etwas besseren Sound, gibt es nichts gravierend oder revolutionär Neues. Wer vorhat das Gerät sowieso an eine Anlage zu schließen sollte vielleicht eher zum Echo Dot 3 greifen, der jetzt auch etwas günstiger geworden ist. 

Der neue HomePod Mini, äh Echo Dot 4 ist also nur für Leute gedacht, die noch keinen Echo Dot haben, aber einen wollen und nun auch 2 Designs zur Auswahl hätten: einmal einen Puck-ähnlichen Echo Dot 3 oder einen Ball-ähnlichen Echo Dot 4. Das Upgrade vom Echo Dot 3 auf den neuen Echo Dot 4 lohnt sich unserer Meinung nach nicht so wirklich, aber trotzdem ist dies nach wie vor ein top Gerät, um in die Alexa-Welt einzusteigen.