Neu ein teurer Alexa-Wecker? – Review: Amazon Echo Spot 2024

Ein Test des brandneuen Echo Spot 2024 von Amazon. Er ist der Nachfolger des Echo Spot und soll vieles besser machen, aber ist er der perfekte Alexa-Wecker?

Seitliche Ansicht Echo Spot 2024

Viele von euch kennen uns vielleicht durch unsere Reviews und Tests der Echo Geräte und auch wenn man denken könnte, dass gerade diese Videos mit ihren Klickzahlen uns Aufmerksamkeit bringen würden, so irrt man sich teilweise, denn gerade Amazon hat uns bisher und auch jetzt noch keinen einzigen Echo zur Verfügung gestellt. Also lasst uns doch direkt ein Abo da, damit die Anzahl der Abonnenten Amazon vielleicht überzeugt, uns Testgeräte zukommen zu lassen, vielen Dank.

Der neue Echo Spot, hat, obwohl er der Nachfolger eines anderen Echo Spot ist, keine fortlaufende Nummer bekommen und ist daher nur mit der Jahreszahl 2024 in Klammern zu erkennen. Dieses Gerät gibt es in 3 Farben: Blau, Weiß und Schwarz. Wir haben hier letzteres bestellt und direkt am nächsten Tag geliefert bekommen, typisch Amazon.

Bedienelemente Echo Spot 2024
Bedienelemente Echo Spot 2024
Seitliche Ansicht Echo Spot 2024
Seitliche Ansicht Echo Spot 2024

An der Gestaltung der Umverpackung hat sich nicht viel geändert.
Nach dem Öffnen des Klebesiegels kommt uns direkt der Echo Spot entgegen, der anders als üblich ohne weitere Schutzfolie oder ähnliches herausgenommen werden kann. Amazon versucht hier also weitestgehend auf unnötiges Plastik zu verzichten, das finden wir gut, allerdings muss man mit etwas Staub und Spänen(?) auf und am Gerät rechnen.

Außerdem hat es Amazon auch einmal geschafft, ein schwarzes Gerät mit einem schwarzen 15W Netzteil auszustatten. Wer andere Echo-Videos von uns gesehen hat, weiß, dass das bisher immer eine Art Überraschungsbox war: Mal passte das Netzteil farblich, mal nicht.

Neben der Hardware gibt es auch neue, aber leider schon vollgeschriebene Notizblöcke mit dem Namen des Gerätes aufgedruckt: einmal blau, einmal weiß – schön. Das Netzteil ist leider eines, das wir schon von diversen Echo-Geräten kennen. Auch hier will Amazon also nicht auf ein USB-C-Kabel setzen, was nicht weiter schlimm ist, wenn man mit einem halben Meter Kabellänge auskommt.

Display Echo Spot 2024
Display Echo Spot 2024
Lautsprecher Echo Spot 2024
Lautsprecher Echo Spot 2024

Das Gerät fühlt sich relativ gut verarbeitet an und hat ein modernes Design, das wir schon lange kennen. Es sieht dem ebenfalls von uns getesteten Echo Pop sehr ähnlich. Zum größten Teil besteht der Echo Spot natürlich aus einem Kunststoffgehäuse. Lediglich im Bereich des Lautsprechers wurde ein stoffähnliches Material verwendet, das bei allen neueren Echo-Geräten zum Einsatz kommt. Auf der Unterseite haben wir zusätzlich die bekannte Gummierung angebracht, um ein Verrutschen des Echo Spot auf der abgestellten Fläche zu verhindern.

Das Herzstück des Echo Spot ist jedoch das überarbeitete Display.
Man könnte meinen, dass sich dieses über den gesamten Halbkreis erstreckt, doch dem ist nicht so, denn das Display selbst ist kleiner geworden. Während der Vorgänger noch ein rundes Display mit wahnsinnig dicken Rändern hatte, setzt die neue Version auf einen 2,83 Zoll großen Touchscreen (240 x 320 px) ebenfalls mit Rändern und mit einer halbmondförmigen, getönten Displayscheibe. Leider handelt es sich nicht um ein AMOLED-Display, weshalb der schwarze Hintergrund nachts leicht leuchtet, aber nicht negativ auffällt. WLAN und Bluetooth sind integriert, auf eine Kamera und einen 3,5mm Klinken-Anschluss wurde verzichtet.

Das Gewicht von 405g beinhaltet neben der sichtbaren Hardware noch einen integrierten 44,5mm Breitbandlautsprecher und einen Mediathek MT8519 Prozessor, der von 1GB DRAM unterstützt wird. OnBoard befinden sich noch 8GB Speicher für das Betriebssystem, Updates etc.

Das Betriebssystem wurde für dieses Gerät angepasst und ist in einigen Punkten eingeschränkt.
Leider sind noch nicht alle hauseigenen Apps angepasst. Wenn man zum Beispiel den Temperatursensor von Amazon hat und dessen Werte abfragt, bekommt man auf dem Echo Spot ein gestrecktes Bild angezeigt, das eigentlich für den Echo Show formatiert wurde. Das ist etwas störend, kann aber natürlich von den Entwicklern noch optimiert werden.
Man kann zwischen ein paar Watchfaces wählen, ein paar zu wenig für meinen Geschmack und außer den Farbvariationen kann man nichts weiter ändern oder personalisieren.

Generell wird das Display zu wenig genutzt.
Klar, Timer, Uhrzeit, Wecker und auch Musik werden angezeigt, aber sobald es um ein Bild von Julian Nagelsmann oder die Flagge von Spanien geht, bekommt man im Gegensatz zum Echo Show nichts angezeigt.

Man merkt also, das ist ein Gerät im Design des Echo Pop, in der Größe des Echo Dot und mit einem Display wie beim Echo Show, das letztlich nichts anderes sein soll als ein Wecker für den Nachttisch, der mit Alexa bedienbar ist. Das ist nicht schlimm und wird von Amazon auch klar kommuniziert, aber dass man dann z.B. den im Schlafzimmer befindlichen FireTV steuern will, ist ebenso wenig möglich, wie ihn mit anderen Echos verbinden zu können, um dann Musik in Stereo hören zu können. Selbst ein interner Temperatursensor wurde uns hier nicht eingebaut, um ihn für Routinen nutzen zu können.

Runder Anschluss beim Netzteil
Runder Anschluss beim Netzteil
Mischung aus Echo Dot und Show
Mischung aus Echo Dot und Show

Jetzt könnte man sagen: Emu, entspann dich!

Das soll vor allem als Wecker dienen und vielleicht noch ein paar Lichter per Sprachbefehl ausschalten. Ja, okay, das verstehe ich, aber bedenke bitte, dass Amazon für dieses Gerät eine unverbindliche Preisempfehlung von 94,99€ ausruft und das ist wirklich zu teuer. Aber Amazon ist ja bekannt dafür, dass sie ihre Geräte häufig im Angebot anbieten und so ist es auch bei diesem Gerät: Man bekommt ihn als Prime-Mitglied im Moment für 54,99€. Ich denke, das ist auch die bessere Preisrichtung. Außerdem kann man über das „Trade-In“ Programm von Amazon sein altes Gerät einschicken und bekommt dafür einen Gutscheinwert plus 25% Rabatt auf ein neues Echo Gerät – das ist ganz nett.  Wir hoffen, dass die genannten fehlenden Funktionen automatisch per Software-Update nachgeliefert werden.

Auf Toucheingaben reagiert das Gerät präzise, auch wenn diese oft gar nicht notwendig sind, da auch keine Smarthomegeräte per Toucheingabe aufgerufen oder gesteuert werden können, wenn diese nicht kurz zuvor per Sprachbefehl aufgerufen wurden. Auch Wecker können mit einer Tippgeste zum Schlummern gebracht werden. Die Helligkeit kann stufenlos eingestellt werden, ebenso gibt es einen Nachtmodus, der sich ab einer bestimmten Uhrzeit automatisch einschaltet und die Gerätehelligkeit auf ein Minimum reduziert und einen gelblichen Nachtfilter hinzufügt.

Watchface-Einstellungen
Watchface-Einstellungen
Falsch formatierte Ansicht
Falsch formatierte Ansicht

Kommen wir nun zu unserem weltberühmten Soundcheck.

Hier vergleichen wir den Klang des Echo Spot mit dem des Echo Dot 4 und Echo Show 5.  Alle Geräte sind auf 50% Lautstärke eingestellt und werden mit dem gleichen Mikrofon aufgenommen. Wir beginnen mit Musik, anschließend hören wir Alexa selbst (siehe Video).

Es ist immer schwierig, den Ton in einem Video gut rüberzubringen. Man braucht ein hochwertiges Mikrofon und einen hochwertigen Kopfhörer, um einigermaßen an den Originalsound heranzukommen. Aber wir können sagen, dass der Sound für die Größe des Geräts top ist. Um sich morgens mit Musik, Vogelgezwitscher oder einem Podcast wecken zu lassen, reicht es allemal und es ist auch angenehm zu hören. Im direkten Vergleich klingt er weniger basslastig und murmelige als der Echo Show 5, aber nicht ganz so voll wie der Echo Dot 4. Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass der Lautsprecher des Echo Spots direkt nach vorne ausgerichtet ist und der Dot 4 fast 360°.

Was können wir nun abschließend zum Echo Spot 2024, dem Alexa-Wecker von Amazon, sagen?

Nun, das Gerät ist als Uhr bzw. Wecker mit Sprachsteuerung wirklich gut, aber wir haben das Gefühl, dass hier noch Potential nach oben gewesen wäre, um den empfohlenen Verkaufspreis zu rechtfertigen. Es fehlen einige Smart-Home-Steuerungen mittels direkter Touch-Eingabe, mehr Displayinhalte wie z.B. die Anzeige einer Flagge. Auch für einen Temperatursensor hätte das Gerät sicherlich noch genug Platz gehabt. Für knapp 95€ können wir den Echo Spot nicht empfehlen, da man für etwas mehr schon einen Echo Show 5 bekommen könnte. Aber im Bereich von ca. 50-60€ ist er ein guter Allrounder für alle, die einen Alexa-Wecker im Schlafzimmer haben wollen, aber auch auf ein kleines Display für Uhrzeit, Wecker oder Timer nicht verzichten möchten. Dann ist der Echo Spot 2024 ein guter Ersatz für den Echo Dot.